Immer mal wieder bin ich für ein paar Stunden in Douala unterwegs, das ist aber nicht spannend genug um davon jedesmal ausführlich zu erzählen. Hier ein paar Sätze und Bilder.
Als ich zur Post gegangen bin habe ich ein nettes Restaurant entdeckt, einen Kaffee dort getrunken und gestern bin ich mit Kelly zum Mittagessen hin gegangen – sehr lecker. Das Restaurant ist im Palast des letzten Königs, Rudolf Manga Bell, sieht ein bisschen asiatisch aus und wurde 1897 erbaut.
Mit einer großen Gruppe von Ward B – Kollegen waren wir beim Schwimmen. War ein ganz lustiges Geplantsche.
Das Wochenende 7.-8. Oktober war ich mit Kelly in Kribi am Strand und dafür haben wir am Tag vorher versucht eine Busfahrt zu organisieren, was gar nicht so leicht war. Als erstes sind wir zur Busgesellschaft die wir schon von unserem Yaoundé-Ausflug kannten, die fahren aber nicht nach Kribi. Die nächste Busgesellschaft die wir entdeckt haben, fahren auch nicht dort hin, haben uns aber zu einem Office gebracht das Fahrten nach Kribi anbietet. Dafür wurde uns ein Mototaxi gerufen und dem Fahrer erklärt wo er uns hin bringen soll. So eine Mototaxifahrt macht definitiv mehr Spaß als eine Taxifahrt! Das Büro zu dem wir gebracht wurden war total abgelegen in irgendwelchen Seitenstraßen und es war eigentlich nur ein Fenster in der Wand, über das mit Edding “Kribi” gekritzelt wurde. An dem Fenster hat man uns erklärt, dass wir leider nicht reservieren können, sondern morgens um 5:00 erscheinen sollen. Da wartet man dann 3-4 Stunden, bis der Bus voll ist und los fährt. Platz hat man kaum, weil so viele Leute wie möglich rein gequetscht werden und das Dach wird mit allem möglichen beladen.
Nach unsrer wenig erfolgreichen Bus-organisation sind wir ins Maritime Museum gegangen. Hier sind ca. 5 Angestellte aufgesprungen als wir das Gebäude, das ein bisschen wie ein Schiff gebaut ist, betreten haben. Für 1500CFA (bissl über 2Euro) haben wir eine 1,5 stündige Privatführung bekommen. Dafür musste in den Räumen erstmal das Licht angeschaltet werden. Wir haben ein bisschen was über die Seefahrergeschichte gehört, den Sklavenhandel und die Fischerleute. Haben alte Ausrüstung gesehen und in einem Simulator ein Schiff übers Meer steuern dürfen. Das Highlight am Schluss war ein 4D Film. Wir wurden in einen dunklen Raum gebracht, mussten jeweils in ein altes Holzkanu steigen und eine Minion-gelbe 3D-Brille aufsetzen. Dann waren wir mitten drin in einer Geschichte über einen starken, verrückten Afrikaner, der seine Dorfbewohner so zur Verzweiflung getrieben hat, dass sie ihn als Sklaven an die Kolonialmächte verkauft haben. Wie sind in dem Kanu mitgefahren, wobei die Wellen auf der Leinwand auf und ab geschaukelt sind und die Plattform auf dem unsere Kanus befestigt waren ruckartig von vorne nach hinten und von rechts nach links geruckelt ist. Ein Krokodil ist auf uns zu geschwommen und aus Düsen wurde uns Wasser ins Gesicht gespritzt und Wind um die Ohren geblasen. Kelly und ich konnten uns vor Lachen kaum in unseren Kanus halten.
Letzte Woche habe ich eine Engine-Room Tour bekommen. Das war gar nicht so einfach zu organisieren… Ich habe gehört dass es machbar ist die Maschinenräume zu besichtigen und es spannend und interessant sein soll. An der Rezeption habe ich nachgefragt wo ich mich dafür wie anmelden muss. Die Antwort war, ich muss eine email an den Chief-Engineer senden. Die Adresse in dem echt bescheidenen System von Mercy Ships am PC rauszufinden hat mich eine knappe Stunde gekostet, aber die email habe ich erfolgreich verschickt. Am nächsten Tag habe ich auf Station während der Arbeit einen Anruf von der Engine-Administratorin bekommen, wann ich den Zeit hätte mich mit ihr zu treffen, um die Tour zu besprechen. Also habe ich mich nach der Arbeit mit ihr im Café getroffen, sie hat mir die Details und ich ihr drei mögliche Termine genannt. Anschließend musste ich auf eine email warten, an welchem dieser Termine der Chief-Engineer Zeit für die Tour hat. Langer Weg, aber letzten Dienstag durfte ich mit drei anderen Personen und geschlossenen Schuhen zur geführten Besichtigungstour erscheinen.
Es war wirklich interessant. Es ist ziemlich heiß und extrem laut dort, deswegen habe ich auch leider nicht alles verstanden, weil der Chief unabhängig von der Lautstärke in den Räumen weiter geredet hat. Das Boot ist 35 Jahre alt, leckt schon an einigen Stellen, kann aber noch repariert und aufrecht erhalten werden. Ein neues Schiff wird gerade gebaut, das soll angeblich fast doppelt so groß werden, aber bis ca. 2030 wollen sie die Africa Mercy noch am Leben halten.
Gestern war ich mit ein paar anderen wieder in Douala unterwegs. Wir waren erst auf einem Stoffmarkt und dann in einer Eisdiele mit dem Namen “Nice-Cream”. Die haben echt leckeres Eis. Ich habe danach noch mit meiner VISA-Card Geld an einem Automaten abheben wollen. Auf dem Bildschirm sah die Anzeige auf einmal aus wie ein Microsoft Windows Desktop und dann wurde der Bildschirm schwarz – meine Karte immer noch im Automaten. Nach kurzem Warten hat sich das System wohl wieder hoch gefahren, ist dann aber anscheinend hängen geblieben. Ich habe fast ne halbe Stunde vor dem ATM gewartet, bevor ich dann letztendlich die DKB in Deutschland angerufen habe um meine Karte sperren zu lassen. Sau ärgerlich!!!